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ERS­TER: VOM BABY­VER­GLEICH UND ANDE­REN UNAR­TEN

By on 17. April 2017

[2 Minu­ten — durch­schnitt­li­che Lese­zeit]

Es gibt Din­ge, die sind abso­lut lächer­lich. Jeder weiß das, aber aus irgend­ei­nem gesell­schaft­li­chen Leis­tungs­druck her­aus, fin­det es den­noch statt. Wovon ich spre­che? Über den Schwanz­ver­gleich ähhh Baby­ver­gleich. Und dabei soll­te man mei­nen, dass jeder weiß, dass die Ent­wick­lungs­schü­be unse­rer Kin­der nun ein­mal indi­vi­du­ell und nicht zu ver­glei­chen sind.

Doch das hält nie­man­den auf, es trotz­dem zu machen…

Es beginnt schon bei der Geburt: Wel­che Geburt war schreck­li­cher, län­ger, blu­ti­ger? Wei­ter geht es mit den Hau­fen: Wes­sen Kind legt häu­fi­ger, grö­ße­re und wider­li­che­re Exkre­men­te?

Und das macht ja noch Spaß, denn anfangs kön­nen die Wür­mer eh nichts. Doch sobald es um Brei essen, Krab­beln, Lau­fen, Spre­chen geht, kommt die Whats­App-Grup­pe vor stolz nicht mehr zur Ruhe und jeder ver­sucht sein armes Kind z.B. in die Senk­rech­te zu buxie­ren, damit es die­ses Mal das ers­te aus der Grup­pe ist, dass den ande­ren eine Nasen­län­ge vor­aus ist.

Und jetzt liegt es an euch, euer Kind vor die­sem Ego-Wahn­sinn zu schüt­zen und ein­fach mal in Ruhe zu las­sen. Es läuft, sobald es läuft, es spricht, sobald es Lust dazu hat.

Und unter uns: Du wirst Dir bei­spiels­wei­se im Restau­rant heim­lich die Zeit zurück wün­schen, als Dein Zwerg ein­fach die Klap­pe gehal­ten hat und still auf sei­nem Kin­der­stuhl saß wäh­rend er glück­se­lig sein Brot müm­mel­te.

Sobald das früh­rei­fe Frücht­chen näm­lich lau­fen und quat­schen kann, ist es fini­to mit dem ent­spann­ten Essen gehen und Du rennst der schnells­ten Maus von Mexi­ko hin­ter­her wäh­rend Dein Steak die Tem­pe­ra­tur des Rau­mes auf Dei­nem Platz annimmt.

Gleich­zei­tig ent­schul­digst Du Dich bei den Gäs­ten, die Dein ehr­li­cher Zwerg mög­li­cher­wei­se mit bes­tem Gewis­sen ein paar sal­bungs­vol­le Belei­di­gun­gen um die Ohren gewor­fen hat. „Du bist aber häss­lich“ und „Dein Hund sieht aber komisch aus“ klin­gen nicht in jeder­manns Ohren nach einem nett gemein­ten Hin­weis.

Also: genie­ße jede Pha­se Dei­nes Kin­des – ganz gleich wie lan­ge sie dau­ert. Freue Dich, wenn es den nächs­ten Schritt macht, jedoch ist es sein und nicht Dein Schritt. Daher las­se Dein Kind die­sen selbst gehen. Und neh­me den Erfolgs­druck der ande­ren auf die Schüp­pe.

Mache Dich lus­tig dar­über und zei­ge Dei­nem Kind, dass es genau rich­tig ist, wie es ist. Denn nur so kann es Selbst­be­wusst­sein ent­wi­ckeln. Und Du wirst der bes­te Vater, der Du sein kannst.

Bild­nach­weis: Flickr | Untit­led | Micha­el (Miche) Spring

 

 

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