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MARIE WER? AUF­RÄU­MEN MIT ASIA­TI­SCHEM LÄCHELN

By on 20. Oktober 2019

[2 Minu­ten — durch­schnitt­li­che Lese­zeit]

Mal ganz im Ernst, Kla­mot­ten ein­rol­len?! Als Lisa mir freu­de­strah­lend ent­ge­gen kam und mir eröff­ne­te, dass wir im Lau­fe des Wochen­en­des eine Fol­ge von Marie Kon­do anschau­en wer­den, war ich von Sekun­de 1 an im Anti­mo­dus. Ab und zu mal alte Klei­dungs­stü­cke aus­sor­tie­ren und auf­räu­men, ok. Aber sie immer wie­der in klei­ne Sus­hirol­len ver­wan­deln und in Schub­la­den und Schrän­ke ein­sor­tie­ren? Nope. War­um denn auch? Unser altes Sys­tem funk­tio­niert doch groß­ar­tig.

Lisa ver­sprach mir, dass ich nur 10 Minu­ten rein­schau­en müs­se und damit wäre sie schon glück­lich. Es gin­ge nur um einen Ein­blick in Falt­tech­nik. Ich war dage­gen.

Das Feld­ex­pe­ri­ment

Zwei Tage spä­ter hat­te sie alle mei­ne Kla­mot­ten mit dem neu­en Sys­tem ein­sor­tiert. Es sah sah rich­tig cool aus, da sie alles farb­lich sor­tiert hat­te. Gut, dass das kei­ne Zukunft haben wird, war selbst Lisa klar. Aber es ging um ein Feld­ex­pe­ri­ment, wie sie es nann­te. Sie sor­tier­te ein paar Tage spä­ter auch die Sachen von Vik­tor und sich um, sodass wir plötz­lich enorm viel Platz in den Schrän­ken hat­ten. Das war erstaun­lich, da wir vor­her nichts aus­sor­tiert hat­ten. 

Plötz­lich war ich inter­es­siert und frag­te sie nach einer Fol­ge zum The­ma Papier­kram. Denn was mit Klei­dung ging, müß­te doch auch auf das Büro zu über­tra­gen sein. Und da sah selbst ich Hand­lungs­be­darf. Nach 20 Minu­ten hat­te mich Marie am Haken. Ich schau­te mir drei Fol­gen hin­ter­ein­an­der an, da das Auf­räu­men der Kel­ler sowie Gara­gen mich mit­ten ins Herz traf. Die Män­ner schie­nen so befreit und vol­ler Ener­gie zu sein, nach­dem sie ihre Revier in einen Ort ver­wan­delt hat­ten, an dem sie sich ger­ne auf­hiel­ten. 

Was ich nicht tat: Weg­wer­fen. Aus­ge­mis­tet hat­ten wir tat­säch­lich sehr radi­kal bei unse­rem Umzug und das war aktu­ell nicht unser Pro­blem. 

On Fire

Noch mehr geschah in mir. Ich hat­te plötz­lich das Bedürf­nis mei­ne Han­dy-Apps zu sor­tie­ren, mein Lap­top, mei­nen Papier­berg, mei­ne Bücher, alles. Und es geschah etwas sehr merk­wür­di­ges: Ich fand es nicht nur enorm befrei­end, son­dern behielt das Sys­tem bei, den unser altes Sys­tem erschien mir nun doch nicht mehr so groß­ar­tig.

Klar, ver­such­ten wir auch Vik­tor zu über­zeu­gen abends ein wenig mit­zu­fal­ten und sei­ne Spiel­sa­chen vor dem Schla­fen­ge­hen wie­der an einen vor­ge­se­he­nen Ort zu brin­gen. Aber das Inter­es­se ist bis dato rela­tiv gering. Kon­dos Mäd­chen haben das Auf­räum-Gen wohl eher geerbt. Hier wird das sicher­lich noch etwas Zeit brau­chen, um es fest in die Fami­lie zu instal­lie­ren, wenn ich so den all­abend­li­chen Lego-Spiel­zeug­berg im Wohn­zim­mer betrach­te, den wir am Ende ver­stau­en wäh­rend Vik­tor bereits schläft. 

Nach­trag: Nach fünf Wochen gab es doch eine Ver­än­de­rung. Vik­tor räum­te mor­gens für die Putz­frau auf, damit sie nicht über sei­ne Sachen stol­pert. Frei­wil­lig und ohne Ein­mi­schung unse­rer­seits. Immer­hin liegt ihm die Gesund­heit von ihr am Her­zen. 

Bild­nach­weis: uns­plash | Lego toy lot | Hel­lo I’m Nik
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