DER PATE: WAS HAT MEIN KIND VON EINEM WAHLMENSCHEN
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“Eines Tages, möglicherweise jedoch nie, werde ich dich um eine kleine Gefälligkeit bitten.” (Zitat aus Der Pate)
Ich weiß nicht, wie es Dir geht, aber als Patenonkel ernannt zu werden, ist schon eine coole Sache. Man fühlt sich geehrt, da man in gewisser Weise zum Ritter geschlagen wurde von den Eltern des kleinen Frischlings, den man ein Stück seines Lebens begleiten darf.
Wir haben uns bei Viktor auch “pro” Pate entschieden, obwohl oder gerade weil er nicht getauft ist. Die Taufe ist auch ein schönes Thema. Darüber können wir gerne an einer anderen Stelle sprechen: Taufe oder Exorzismus: Genügt die vage Hoffnung auf einen Kindergartenplatz für eine Taufe?
Wir wollten für Viktor nicht nur einen ehrenamtlichen Paten, nein, wir waren etwas gierig und wollten sogar zwei. Es sollte in seinem Leben neben uns Menschen geben, zu denen er im Idealfall ein vertrauensvolles Verhältnis hat und zu ihnen gehen kann in Zeiten, in denen er möglicherweise seine Eltern gerade uncool, langweilig oder unwissend findet.
Zur feierlichen Ernennung gab es dann einen Survival-Koffer von uns, der symbolisch für die vielen Übernachtungen stehen sollte, die wir erhofften. Gut, die ersten Übernachtungen fanden dann doch bei Oma und Opa statt und nicht bei den Paten. Aber noch ist nicht aller Tage Abend…
Ich möchte jetzt kein Loblied auf die Paten singen, auch wenn sie es verdient hätten, aber zumindest ein kleines: Es ist einfach großartig zu sehen, wie sich der Zwerg freut, wenn die Patentante den Raum betritt. So ein bißchen „wir beide gegen den Rest der Welt“ und „die coolsten Einfälle (die meine Eltern wahrscheinlich nicht ganz so cool finden) hast definitiv Du“.
Wenn die Patentante kommt, wird die Bude gerockt und die Hose für ein Selfie runtergezogen. So muss das sein und nicht anders.
An dieser Stelle: DANKE Anni
Bildnachweis: Flickr | Commemorazione Ufficiale 1° Agosto 2012 | Karsten Seiferlin