DIE ICH-AG: DEIN KIND IST DER VORSTANDSVORSITZENDE
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Sicher, es mag Kinder geben, die sich den Wünschen der Eltern anpassen, nie schreien, nur glücklich sind, wenn Du glücklich bist und auch nie dann einen Haufen legen, wenn ihr gerade los wollt und eh schon eine halbe Stunde Verspätung habt. Aber dieses Kind wohnt nicht bei uns. Ist so.
Unser Sohn besitzt seit seiner Geburt einen schwarzen (Kinder-) Chefsessel aus Leder und mittlerweile, weiß ich warum. Er füllt ihn aus. Und das nicht nur mit seiner Körpermasse, sondern er füllt ihn auch psychisch aus. Er delegiert uns durch die Küche — ohne ein einziges Wort sprechen zu können. Viktor hat die Avancen einer Führungskraft, jedoch weiß er auch, wie er uns dafür entlohnt. Ein anerkennendes Lächeln, ein lobendes Glucksen, ein respektvolles Schmatzen. Und das ganz ohne Fortbildung nach dem Motto „Wer hat den Ball“.
Eine Freundin sagte letztens zu uns, als Viktor auch ihr zeigte, wo der Hase lang zu laufen hat.
„Großartig, von dem Zwerg könnt ihr noch richtig was lernen. Auch mal Nein sagen und klare Ansagen machen“.
Recht hat sie. Kinder wissen genau, was sie wollen und was sie nicht wollen. Das ist uns irgendwann verloren gegangen. Ob das gut oder schlecht ist? Entscheide selbst. Ich finde, dass jeder mehr Eigenverantwortung übernehmen sollte und dafür Bedarf es natürlich klarer Ziele und Ansagen. Lernt von euren Kindern.