SHOPPING: MIT DEM KINDERWAGEN FÄNGT ALLES AN
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Ich habe das Internet leergelesen. Wirklich. Habt ihr gemerkt, haha. Ich kenne jeden Kinderwagen auf dieser Welt und kann die Vor- und Nachteile rauf und runter beten. Ich kenne die Preise, die Konfigurationsmöglichkeiten, die Gewichte. Alles. Aber was hilft es mir, wenn ich keinen Praxistest gemacht habe? Nichts. Genau. Es gibt Dinge im Leben, die müssen ganz oldschool offline erledigt werden.
Das erste Mal in einem Kindergeschäft. Ich gebe zu, es ist schlimmer als erwartet. Überall lärmende Kinder, genervte Mütter, Kinderwagen, die einem in die Hacken gerammt werden, enge Gänge vollgestopft mit Klamotten für die reichsten unter uns: die Kinder.
Und gaaaanz hinten sehe ich Licht im Tunnel. Die Kinderwagenabteilung. Strammen Schrittes schnappe ich mir eine Verkäuferin und lasse meine Frau und mich eine Stunde beraten.
Unter uns…die Kinderwagen-Verkäuferinnen sind vertrieblich besser geschult als die Verkäufer in den Autohäusern. In den 60 Minuten (Probefahrt, Kofferraumtest) überzeugt sie uns von einem schnittigen Gefährt und ich bezahle über 1.000 Euro ohne einen Funken Restunsicherheit. Gleichzeitig werden wir Mitglied und bekommen 3 Prozent auf alles. Super, denke ich mir, brauche ich eh nicht, denn wir haben ja jetzt einen Kinderwagen. Erst Monate später merke ich, dass das erst der Anfang ist.
(Nachtrag: Unser Sohn hat gerade seinen zweiten Geburtstag gefeiert und hat mittlerweile einen Fuhrpark aus sechs Gefährten – ohne Kinderwagen. Eigentlich sollte er Einzelkind bleiben, doch mittlerweile denken wir an den B-Wurf, damit sich die ganzen Anschaffungen gelohnt haben.)