0-1 Jahr Der beste Vater Life with kids

DIE ZEIT HEILT ALLE WUN­DEN: VON DER KUNST SCHMERZ ZU ERTRA­GEN

By on 11. April 2017

[2 Minu­ten — durch­schnitt­li­che Lese­zeit]

Es ist ver­rückt, wie sehr man als Vater um ein Lächeln des Kin­des kämpft. Weißt Du noch, wie das Gefühl war, als Dein Kind Dich das ers­te Mal ange­lä­chelt hat? Alles um Dich her­um stand still und es ist einer der schöns­ten Augen­bli­cke Dei­nes Lebens. Und den ver­sucht man natür­lich so oft wie mög­lich zu wie­der­ho­len und macht Faxen bis der Arzt kommt.

Es wird aber der Tag kom­men, an dem Dei­ne Faxen kei­ne Reak­ti­on her­vor­ru­fen. Nada. Rien de rien. Du wirst den­ken, dass das nicht Dein Kind ist. Es hat viel­leicht Fie­ber, jam­mert den gan­zen Tag oder hat ein­fach schlech­te Lau­ne. Er ist nicht fröh­lich, ist unleid­lich und lacht nicht, egal wie viel Mühe Du Dir gibst, ihm ein klei­nes Lächeln zu ent­lo­cken.

Und jetzt kommt der Zeit­punkt, an dem es nicht dar­um geht, dass Du die Bude rockst und alles tust, um den Wurm auf­zu­mun­tern. Denn jetzt geht um das Aus­hal­ten. Das ist ein gro­ßer Teil des­sen, was Eltern­sein aus­macht – Din­ge aus­zu­hal­ten, zu ertra­gen, die Zeit die Wun­den hei­len zu las­sen.

Natür­lich musst Du den Zwerg nun mit Lie­be voll­pum­pen, damit er sich ein wenig bes­ser fühlt wie kuscheln, sin­gen, da sein. Aber Dein anstren­gen­der Haupt­job ist es nun eigent­lich, es aus­zu­hal­ten, dass es Dei­nem Zwerg schlecht geht.

Es ist mög­li­cher­wei­se das ers­te Mal, dass du das bei Dei­nem Kind erlebst, aber es ist nur der Anfang von dem, was ab jetzt zu Dei­nem Leben gehört: Dein Kind ist im Zen­trum Dei­ner Welt und Du beglei­test es manch­mal ein­fach nur.

Du wirst in die­se Bezie­hung zu Dei­nem Nach­wuchs mit jedem stum­men Zuhö­ren, jeder Umar­mung und jedem Rat inves­tie­ren. Du wirst es fest­hal­ten, es beglei­ten, es for­dern und es för­dern. Du wirst mit ihm lachen und wei­nen, du wirst vol­ler Stolz und auch vol­ler Sor­ge sein und das Dein gan­zes Leben lang. Denn das ist Teil des Eltern-Seins: all das aus­zu­hal­ten und selbst dar­an zu wach­sen. Der Vater zu wer­den, den Du Dir für Dein Kind wünschst und es auch zu blei­ben, selbst wenn Du nur dabei ste­hen und zuschau­en kannst.

Das Aus­hal­ten bleibt eine Her­aus­for­de­rung. Aber Du wirst die­se meis­tern, wie vie­le ande­re Din­ge auch.

Mit jedem Mal wirst du das Gefühl bes­ser wie­der erken­nen und Dich erin­nern, dass es Dich beim letz­ten und vor­letz­ten Mal schon beglei­tet hat. Und dass es ok war. Dass Du es rich­tig gemacht und Dei­nem Kind damit am bes­ten gehol­fen hast.

Bildnachweis:Flickr | Bal­let 3 | The­re are no rules of archi­tec­tu­re for a cast­le
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