0-1 Jahr Der beste Vater

ARBEIT: WENN MAN DAS KUSCHE­LI­GE NEST VER­LAS­SEN MUSS

By on 19. Februar 2017

[1 Minu­te — durch­schnitt­li­che Lese­zeit]

Es wird der Zeit­punkt kom­men, an dem Du Dich freu­en wirst zur Arbeit gehen zu „dür­fen“. Doch ein bis zwei Wochen nach der Geburt Dei­nes ers­ten Kin­des ist defi­ni­tiv nicht die­ses Gefühl in euch. Null. Du bist gera­de Vater gewor­den und stolz wie Oskar in eurer Hood mit dem Pracht­kind unter­wegs. Du bist mit geschwol­le­ner Brust (ohne Milch­ein­schuss) in Best­form unter­wegs. Nichts kann Dich stop­pen – höchs­tens ein hung­ri­ges Baby, dass nach einer pral­len Brust schreit und Du kannst es ihm nicht bie­ten.

Und dann kommt der Tag, an dem Du wie­der zur Arbeit gehst und den neu­en Vorstandsvorsitzende(n) inklu­si­ve deren (des­sen) Assis­ten­tin zu Hau­se lässt. Genau so fühlt es sich an: man ver­lässt in dem Augen­blick sei­nen neu­en, heiß­ge­lieb­ten Mikro­kos­mos. Man wird qua­si raus­ge­ris­sen aus sei­ner Win­del-Schnul­li-Feucht­tü­cher-Welt.

Und was nun kommt ist har­te Rea­li­tät: ein Par­al­lel­uni­ver­sum namens Arbeitgeber/Kunde.

Um die Dis­kre­panz zu lösen, erzähl­te ich jedem aus­führ­lichst über Geburt, mei­nen per­fek­ten Sohn, mei­ne groß­ar­ti­ge Frau, Win­del­mar­ken, Tra­ge­tü­cher­kno­ten und den ers­ten, gro­ßen Hau­fen. Stän­dig schaue ich auf das Han­dy und erwar­te Bericht­erstat­tung inklu­si­ve Beleg­fo­tos, um nicht das Gefühl zu haben kom­plett aus­ge­schlos­sen zu sein.

Am Abend beschlie­ße ich ab jetzt Home­of­fice zu machen. Ich möch­te Teil die­ser Geschich­te sein – teil­ha­ben an dem Leben mei­nes Soh­nes. Von Anfang an. Nicht nur Aus­zü­ge per Whats­App sehen. Son­dern in echt dabei sein. Echt­zeit Leben – das fühlt sich rich­tig (und) gut an.

Bild­nach­weis: Flickr | Song Trust Nest | Notts­Ex­Mi­ner
TAGS
RELATED POSTS

LEAVE A COMMENT

Suche